LARP von Larpern für Larper
Seit neuestem fragen wir Euch beim Erwerb eines Tickets, in welchen Bereichen ihr uns auf der jeweiligen Veranstaltung unterstützen wollt. Dieser Artikel versucht, die Hintergründe dieser Frage zu beleuchten.
Die Motivation, Cons zu organisieren
Die Kranke Geister Orga arbeitet nicht gewinnorientiert. Wenn wir eine Veranstaltung planen, kalkulieren wir sie so, dass eine schwarze Null dabei heraus kommt. Sollte darüber hinaus noch etwas Geld übrig bleiben, entscheiden wir, wieviel Geld wir dem karitativen Zweck zukommen lassen wollen, den wir Euch im Vorfeld jeder Veranstaltung nennen und wieviel Geld in den Fundus der Kranken Geister re-investiert werden muss. Vor diesem Hintergrund wird schnell klar, dass es nicht das Geld ist, dass uns antreibt, für Euch Veranstaltungen zu organisieren, sondern der Spaß, die tollen Spielmomente und die Geschichten, die wir uns alle noch in Jahren am Lagerfeuer erzählen. Dafür und für nichts anderes wenden wir einen erheblichen Teil unserer Freizeit im Vorfeld zu den Veranstaltungen auf, übernehmen jede Menge Verantwortung und auf der Veranstaltung selbst arbeiten wir teilweise bis zur Erschöpfung. Und das machen wir wirklich gerne.
Wir alle gemeinsam
Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, das soll keineswegs allgemeiner Unmut über die bösen undankbaren Spieler werden, sondern lediglich ein kleines Statement, wie wir uns und unsere Rolle als Veranstalter sehen und wie wir Euch als unsere Teilnehmer gerne sehen würden. Mit diesen Zeilen möchten wir vor Allem daran appellieren, dass wir alle ein wunderbares Hobby teilen 🙂
Und da sind wir auch schon bei des Pudels Kern. Es ist ein Hobby bei dem alle TeilnehmerInnen an einem Strang ziehen und gemeinsam Spaß haben sollen. Wir sind keine Dienstleister, sondern machen das Ganze um ein Spielfeld für alle zu bereiten.
Die Dienstleister-Mentalität
Um es ganz deutlich zu sagen: Wir wollen niemanden verurteilen, angreifen oder sonstwie beschuldigen. Es ist uns aber mindestens genau so wichtig, klarzustellen, dass wir weder uns als Orga, noch unsere Crew und auch nicht unsere NSCs als Dienstleister sehen. Ein LARP lebt davon, dass ALLE daran Beteiligten sich einbringen, Arbeit damit haben und Zeit investieren. Für uns ist es insofern nur folgerichtig, dass – getreu dem Motto „Viele Hände, schnelles Ende“ – alle mit anpacken. Wir alle wollen am Ende einer Veranstaltung möglichst schnell nach Hause, die mitgebrachten Sachen putzen und verräumen, vielleicht ein gepflegtes Bad nehmen oder im Zweifel auch einfach nur mal in der Ecke sitzen, Löcher in die Luft starren und nichts zu tun haben.
Auf unseren Veranstaltungen hatten wir bisher fast immer das Glück, dass es unglaublich viele Leute gibt, die das glücklicherweise genau so sehen, wie wir und die uns in einem Maß unterstützt haben, das uns auch heute noch das Pipi in die Augen treibt. Neben dem Umstand, dass es uns das Leben erheblich vereinfacht, entschädigt es auch für vieles, was im Vorfeld oder auf der Veranstaltung selbst vielleicht nicht ganz so optimal gelaufen ist oder über die Maßen kräftezehrend war.
In diesem Text wollen wir dafür werben, dass alle Teilnehmer eines LARPs, unabhängig von der Rolle, die sie auf der Veranstaltung einnehmen, gemeinsam anpacken, um die jeweilige Veranstaltung für alle Beteiligten so angenehm wie möglich zu machen.
Im Vorfeld:
Lies Dir die zur Verfügung gestellten Infos durch, nimm die angebotenen Kommunikationsmöglichkeiten mit anderen Teilnehmern wahr. Respektiere die Arbeit, die sich alle im Vorfeld machen und schau erst einmal selbst nach, ob die von dir gesuchten Infos nicht vielleicht doch irgendwo schon stehen 😉
Im Spiel:
Bereite anderen eine Bühne. Sei episch, indem du anderen die Vorlage lieferst, episch zu sein. Eine Spielszene, die wirklich unter die Haut geht, gründet praktisch nie auf nur einer einzigen Person und kann nur selten allein von der Orga inszeniert werden.
Beim Aufbau:
Es kommt ein Spieler später an? Biete ihm deine Hilfe beim Ausladen an. Du bist mit deinem Lager fertig und es ist noch nicht Time-In? Frag bei der Orga, ob du sie vielleicht noch unterstützen kannst.
Beim Abbau:
Du hast dich erst verabschiedet, dann abgebaut und dann zügig dein Auto eingeladen? Gönn dir die zusätzliche Zeit, anderen Teilnehmern oder der Orga zu helfen. So kommen alle schneller in den wohlverdienten Feierabend.
Was wollen wir konkret?
Wir wünschen uns einfach, dass Ihr mit anpackt. Wir wünschen uns, dass wir als Gemeinschaft tolle Momente vor, während und nach einem Con haben. Wir wünschen uns, dass Jede(r) im Rahmen seiner/ihrer persönlichen Möglichkeiten unterstützt. Wir wünschen uns, dass all dies selbstverständlich ist. Schließlich organisieren wir und viele andere Orgas für Euch kein All-inclusive-Club-Urlaub, sondern Live-Rollenspiel-Events bei denen zumeist Teamgeist und auch Empathie gefragt sind.