Play Safe – Sicher Zielen im LARP

Veröffentlicht von Kranke-Geister am

Ein Gastbeitrag von Karsten Schiller

Prolog zum Zielen

Stelle Dir einmal folgende Situation vor. Du bist Teil einer Belagerungsarmee. Deine Aufgabe: Du leitest eine Artilleriemannschaft und sollst die Stadtmauer beschießen, damit Deine Truppen einmarschieren können. Du bist hoch motiviert, Dein Ziel zu erreichen. Unter enormem Kraftaufwand bringst Du die Kanone in Reichweite Deines Ziels. Technisch bist Du versiert, die Kanone hat einen festen Stand, funktioniert einwandfrei und Du beherrschst die Technik im Schlaf. Du schätzt die Entfernung ab, stellst den Lauf auf die gefühlt richtige Höhe ein. Es ist so weit, Du schießt. Verfehlt, leider 5 Meter zu kurz.

Als Konsequenz baust Du die Kanone ab, schiebst sie mit enormem Kraftaufwand an eine völlig andere Position, stellst wieder den Lauf ein, natürlich völlig instinktiv – daneben. Wieder packst Du die gesamte Kanone ein und… richtig: Am Ende eines wenig erfolgreichen Tages – an dem Du dennoch völlig sicher bist, Dein Bestes gegeben zu haben – steht die Stadtmauer noch. Du fragst den Feind höflich, ob er Dir Deine Kanonenkugeln zurückgibt, um es morgen nochmal zu versuchen.

Das Vorgehen klingt irgendwie unlogisch, oder? Ich wäre nach dem ersten Schuss auf meiner Position geblieben und hätte nur die Flugbahn meiner Kugel leicht nach oben korrigiert. Du auch? Gut, denn das hätte System gehabt. Wir sollten uns fragen, warum sich der größte Teil der Bogenschützen im LARP genau so verhalten wie diese Kanonenmannschaft.

Ich habe schon viele Bogenkurse für LARP-Schützen gegeben und immer wieder fiel die Aussage: „Ja, aber wozu zielen? Mit diesen LARP-Pfeilköpfen kann man gar nicht genau schießen.“ Das ist schlichtweg falsch. Ja, LARP Pfeile sollen sicher sein, das geht zu Lasten der Aerodynamik, sie fliegen nicht gut. Aber auf eine effektive Gefechtsreichweite bis zu 20 Metern ist es sehr wohl möglich, mit Schieß- und Zieltechnik überraschend akkurat und damit sicher zu treffen. Das erfordert vom Schützen Übung – und zwar sehr viel Übung. Die Form und Flugeigenschaft eines LARP-Pfeils darf meines Erachtens nicht als Entschuldigung für mangelnde Auseinandersetzung mit dem Thema und unzureichendes Üben herhalten. Wir sind Spieler. Löse ich den Pfeil, gebe ich die Kontrolle darüber auf. Als Bogenschütze im LARP schulde ich meinem Mitspieler zumindest, dass ich weiß, was ich mache und bewusst alles für einen sicheren Schuss getan habe.

Bevor wir mit dem Zielen beginnen…

Beim Bogenschießen geht es nicht um richtig und falsch. Es geht um die Frage, was für jeden persönlich am besten funktioniert. Es gibt mehrere Methoden, mit dem Bogen zu zielen, Du wirst selbst Deinen Weg finden müssen. Deshalb werde ich kurz die vier wichtigsten Methoden – das sind Point Of Aim, Gap Shooting, Split Vision und Instinktiv – vorstellen. Das Gap Shooting halte ich für die beste Methode, schnell ein trainierbares System zu verstehen und entsprechende Erfolge zu erzielen.  Daher werde ich hierauf besonders eingehen. Eines kann Zieltechnik nicht ersetzen, nämlich meine drei goldenen „T“. Das sind Trainieren, Trainieren und…? Richtig. Immer genug Trinken. Aber gleich danach wieder trainieren. Nicht umsonst sagt man beim Bogenschießen: Man schießt 10 Pfeile, um einen Fehler zu entwickeln und dann 1.000 Pfeile, um ihn wieder los zu werden.

Das Grundprinzip des sicheren Zielens

Warum erleben wir so viele Unterleibs- und Kopftreffer im LARP? Oftmals, weil das Grundprinzip des Zielens nicht verstanden wurde. Ich bin sicher: Kein Spieler legt es absichtlich auf Fehltreffer an. Immer wieder wird uns gesagt: Schieße bloß nicht unter die Gürtellinie und auf den Kopf. Das nehmen wir brav hin und zielen auf den Körper – unwissend, dass wir damit das Problem erst verursachen.

Wir beginnen am besten mit der grundlegenden optischen Täuschung. Machen wir ein kleines Experiment:

Stelle Dich gerade hin und wähle einen bestimmten Punkt, vielleicht so groß wie Deine Handfläche, in etwa 5 Metern Entfernung. Hast Du ihn? Gut. Drehe Dich um, so dass Du ihm den Rücken zuwendest.  Warte so einen kleinen Moment. Während Du Dich gleich wieder umdrehst, nimmst Du deinen Arm nach oben und zeigst – einfach nach Gefühl – mit ausgestrecktem Arm und Zeigefinger auf diesen Punkt. Bleibe so stehen und beobachte, was Du siehst. Liegt die Spitze Deines Zeigefingers wirklich mitten auf diesem Punkt? Wahrscheinlich nicht, Dein Finger liegt darunter, richtig?

Lasse Arm und Zeigefinger genau in dieser Position. Senke Deinen Kopf und versuche einmal, in gerader Linie an Deinem Zeigefinger entlang zu schauen. Dein Finger zeigt tatsächlich exakt auf‘s Ziel, richtig?

Die Augen liegen höher als dein Zeigefinger. Zeichnen wir zwischen Augen und Fingerspitze eine Gerade, dann endet diese unter dem Ziel. Das ist Optik: Weil die Augen über unserem Finger liegen, glauben wir, der Finger läge unter dem Ziel, obwohl er tatsächlich direkt darauf zeigt. Fertig ist die optische Täuschung.

Prinzip 1

Nehmen wir statt einem Zeigefinger einen Pfeil zur Hand, dann gilt das gleiche Prinzip. Unser Gehirn darf jetzt trainieren, mit der optischen Täuschung genau so natürlich umzugehen. Es gilt also Prinzip 1: Bei sehr nahen Zielen liegt die Pfeilspitze UNTER dem Ziel. Fraglich ist nur, ob eine solch kurze Distanz im LARP wirklich geeignet ist, um auf einen Mitspieler zu schießen.

Kurze Distanz aus Sicht des Schütze - Sicher Zielen im LARP

Kurze Distanz aus Sicht des Schützen

Kurze Distanz - von außen - Sicher Zielen im LARP

Kurze Distanz – von außen

Prinzip 2

Entfernen wir uns weiter vom Ziel, müssen wir den Pfeil nach oben richten, denn der Pfeilflug beschreibt eine Kurve. Auf mittlere Distanz halten wir die Pfeilspitze optisch genau aufs Ziel an. Denke aber an die optische Täuschung, Du schaust von oben auf die Pfeilspitze. Das bedeutet, Du glaubst nur, mit der Spitze aufs Ziel zu zeigen. Von der Seite wird man sehen, dass Du schon nach oben anhältst und der Pfeil einer ballistischen Flugbahn folgt. Es gilt also Prinzip 2: Auf mittlere Entfernung liegt die Pfeilspitze AUF dem Ziel.

Mittlere Distanz aus Sicht des Schütze - Sicher Zielen im LARP

Mittlere Distanz aus Sicht des Schützen

Mittlere Distanz - von außen - Sicher Zielen im LARP

Mittlere Distanz – von außen

Prinzip 3

Bist Du noch weiter entfernt, richtest Du die Pfeilspitze entsprechend weiter nach oben, bis irgendwann der Punkt Deiner maximalen Reichweite, abhängig von Deinem Zuggewicht, erreicht ist. Ab hier macht ein Schuss keinen Sinn mehr, der Pfeil kommt nicht im Ziel an. Es gilt Prinzip 3: Auf weite Entfernung liegt die Pfeilspitze ÜBER dem Ziel.

Weite Distanz aus Sicht des Schützen - Sicher Zielen im LARP

Weite Distanz aus Sicht des Schützen

Weite Distanz - von außen - Sicher Zielen im LARP

Weite Distanz – von außen

Wieso kommt es nun zu Fehlern, Kopf- und Unterleibstreffern?

Uns wird von allen Seiten gesagt: „Kopftreffer sind nicht erlaubt, Unterleibstreffer sind nicht erlaubt, da können Verletzungen passieren…“ Das klingt logisch und wir folgen dem. Wir zielen also nach bestem Wissen und Gewissen auf die Brust. Genau hier liegt der Fehler, da wir Kopf – und Unterleibstreffer eben wegen dem Befolgen von Regeln oder bestimmten Hemmungen erst erzeugen. Ist das Ziel weiter entfernt, dann musst Du eben mit der Pfeilspitze aufs Gesicht zielen um den Bauch zu treffen. Denn zielst Du auf die Brust, triffst Du am Ende unter der Gürtellinie. Fragen wir uns einmal selbst. Hast Du Hemmungen, auf ein Gesicht zu zielen? Vermutlich schon…

Die drei Grundprinzipien gelten immer, gleich wie stark Dein Bogen ist oder welche Art von Bogen Du schießt. Individuell ist nur, was in Deinem Fall eine kurze, mittlere und weite Entfernung ist. Je stärker Dein Bogen oder je größer Dein Auszug, desto mehr wird die Entfernung, auf der die Spitze direkt aufs Ziel angehalten werden kann, nach hinten verschoben. Alle Zieltechniken dienen letztendlich nur dazu, in diesem „Drunter und Drüber“ ein reproduzierbares System schaffen, sodass ein sauberer Treffer kein Zufalls- oder Glückstreffer ist.

Welche Zielmethoden gibt es nun und wie unterscheiden sie sich?

POINT OF AIM (Zielpunkt)

Point Of Aim - Zielpunkt Gras - Sicher Zielen im LARP

Point Of Aim

Bei Point of Aim legst Du Deinen Fokus auf die Pfeilspitze. Du fixierst also nicht das Ziel selbst. Man könnte sagen, Du stellst die Pfeilspitze scharf und nimmst daher das Ziel nur unscharf wahr. Nun wählst Du – je nach Entfernung zum Ziel – einen bestimmten Punkt über, auf oder unter dem Ziel. Das könnte auf kurze Distanz zum Beispiel ein Grasbüschel darunter sein. Du hast durch Versuch und Fehler gelernt, dass Du auf diese Distanz immer triffst, wenn Du mit der Pfeilspitze auf ein ganz bestimmtes Grasbüschel anlegst.

Point of Aim eignet sich insbesondere für Schützen, die immer auf gleiche und festgelegte Distanzen schießen – zum Beispiel fürs FITA-Scheibenschießen, bei dem die Entfernung genau 18 Meter beträgt. Das Problem entsteht erst, wenn Dir jemand den Zielpunkt nimmt. Gibt es kein Grasbüschel mehr, dann schießt Du Dich wieder von neuem ein. Point of Aim ist also eine verhältnismäßig starre Zielmethode.

GAP SHOOTING

Gap bedeutet Lücke oder Abstand. Hier beginnst Du mit der Festlegung Deines Nullpunktes. So nennt man die Distanz, in der Du die Pfeilspitze direkt auf Dein Ziel anhalten kannst und auch genau dort triffst. Im Gegensatz zu Point of Aim stellst Du das Ziel scharf und nimmst daher die Pfeilspitze verschwommen und normalerweise doppelt wahr. Denke daran, hier schießt Du schon ballistisch. Das Gap, nämlich der Abstand der Pfeilspitze zum zu treffenden Punkt, beträgt 0. Daher die Bezeichnung Nullpunkt.

Diesen Nullpunkt findest Du, indem Du ein Ziel wählst und die Pfeilspitze dort anlegst. Triffst Du nach mehreren Versuchen immer darunter, dann bist Du zu weit weg. Gehe näher ans Ziel und versuche es wieder. Triffst Du darüber, dann bist Du zu nah. Gehe weiter nach hinten und versuche es weiter. Hast Du Deinen Nullpunkt gefunden, gehst Du die Strecke zum Ziel ab. Meistens liegt er bei LARP-Bögen etwa bei 10 bis 12 Schritten Entfernung.

Nun trainierst Du. Stelle Dich an Deinen Nullpunkt. Bewegst Du Dich nun einen Meter näher zum Ziel hin, hältst Du die Pfeilspitze etwas unter den anvisierten Punkt. Sagen wir zur Vereinfachung, das Gap beträgt nun -1. Noch ein Schritt zum Ziel und das Gap liegt bei -2, dann -3 und so weiter. Vom Nullpunkt aus gehst Du einen Schritt weiter nach hinten. Entsprechend legst Du den Pfeil auf +1 an. Noch ein Schritt entspricht +2, dann +3.

Gaps - Sicher Zielen im LARP

Gaps

Du wirst feststellen: Wenn Du Dich um eine bestimmte Distanz vom Nullpunkt aus zum Ziel hinbegibst oder davon weggehst, die Gaps sind ziemlich identisch – nur eben entweder negativ oder positiv.

Das Gap Shooting eignet sich für jeden Schützen und insbesondere auch für das Zielen im Larp. Es ist eine sehr verlässliche Methode, denn Du bist nicht auf Referenzpunkte angewiesen. Du benötigst nur eine Pfeilspitze, einen zu treffenden Punkt und viel Training.  Die Herausforderung liegt darin, zuerst den Nullpunkt zu finden und einzustudieren. Das bedeutet, dass Du erkennen musst, dass ein Gegner etwa auf Nullpunkt-Distanz steht. Ausschließlich auf diese Entfernung zielst Du tatsächlich auf den Oberkörper. Erkennst Du, dass die Entfernung größer ist, hast Du hoffentlich genug mit Deinem Larp-Bogen trainiert um dein Gap nach oben abschätzen zu können. Gegebenenfalls wirst Du die Pfeilspitze nun also auf Gesichtshöhe oder sogar darüber ansetzen, um den Oberkörper zu treffen.

Gap Shooting lernt man nicht nebenbei. Das Gefühl für Entfernungen muss häufig trainiert werden. LARP-Bogenschießen ist – ganz genau wie das echte Bogenschießen – eben ein Ganzjahreshobby. Dem Mitspieler sind wir dieses Training schuldig.

SPLIT VISION

Split Vision - Sicher Zielen im LARP

Split Vision

Split Vision ist dem Gap Shooting sehr ähnlich, erfordert aber eine Menge Vorstellungskraft. Du stellst das Ziel scharf, die Pfeilspitze ist unscharf. Du nimmst die Pfeilspitze wahr, jedoch auch den Pfeilschaft. Nun versuchst Du, Dir die Flugbahn des Pfeiles vorzustellen. Vor dem inneren Auge siehst Du bereits, wie sich dieser Pfeil bewegen wird und korrigierst gegebenenfalls. Erst wenn Du vor Deinem inneren Auge siehst und dir sicher bist, dass er so sein Ziel treffen wird, lässt Du den Pfeil los.

Auch Split Vision ist sicher geeignet für unser Hobby, aber im Ernst: Allein das Entwickeln dieser Vorstellungskraft bedeutet so viel intensives Training, dass es eher unwahrscheinlich ist, damit einen schnellen Erfolg zu erzielen.

Wer tiefer in das Split Vision einsteigen möchte ist sicher mit diesem Buch hier sehr gut bedient:

INSTINKTIV

Auch der instinktive Schütze stellt das Ziel scharf und nimmt die Pfeilspitze unscharf wahr. Vereinfacht gesagt: Er hält einfach an und lässt los. Das erfordert intensives Training, denn das Gehirn lernt langsam durch Versuch und Fehler.

Instinktiv - Sicher Zielen im LARP

Instinktiv

Ob sich instinktives Schießen wirklich so sehr vom Gap Shooting unterscheidet, sei einmal dahin gestellt. Beide tun im Prinzip das Gleiche: Sie kennen etwa ihren Nullpunkt und setzen – ob nun bewusst oder unbewusst – Verhältnisse zwischen Ziel und Pfiel an. Der instinktive Schütze gibt all diesen Dingen einfach keinen Namen, er tut es automatisch. Beide Gruppen haben ihre Verfechter. Aus meiner Sicht gibt es nur einen echten instinktiven Pfeil im Leben, nämlich den allerersten. Alle Folgenden basieren auf Korrektur und Erfahrung anstatt auf echtem Instinkt.

Instinktiv- und Systemschützen (so bezeichnet man all jene, die eine bewusste Form von Zielmethode nutzen) debattieren gerne leidenschaftlich miteinander. Diese Diskussionen vergleiche ich manchmal, natürlich mit einem Augenzwinkern, mit dem Streit zweier Reisender, ob nun das Fahren mit der Bahn oder dem Zug angenehmer ist. Instinktives Schießen ist etwas Tolles. Es bedeutet eben sehr viel Übung, da wir keine Verhältnisse ansetzen und daraus konkrete Schlüsse ziehen können. Du wirst aber feststellen: Beginnst Du mit dem Gap Shooting, wirst Du mit jedem Üben etwas instinktiver.

Zu guter letzt…

…darfst Du nun Deinen eigenen Weg finden. Das Gap Shooting halte ich für das ideale Mittel und wir haben in vielen LARP-Schützenkursen in kürzester Zeit herausragende Erfolge damit erzielt. Noch ein paar konkrete Regeln zum Zielen im LARP möchte ich Dir mit auf den Weg geben.

  1. Übe Schießtechnik. Stehst Du jedes Mal anders, ziehst Du unterschiedlich weit aus oder veränderst andere Punkte, wirst Du Dich niemals ganz auf Dein Zielen verlassen können.
  2. Ein gezielter Schuss erfordert Ruhe. Mein Trainer sagte einmal zu mir: „Ruhe = Konzentration + Kondition“. Bogenschützen (ausgenommen die östlichen Reiterschützen mit ihrer lebenslang trainierten Hit And Run Strategie) sind nicht mobil, dennoch werden sie meist im LARP als schnelle und leichte Plänkler fehlbesetzt. Wenn Dein Kommandant von Dir eine Hit And Run Strategie verlangt, dann suche nicht nach einem Weg, das zu meistern sondern suche einen neuen Kommandanten. Der jetzige hat das Bogenschießen einfach nicht verstanden. Vegetius im alten Rom war etwas weiser: „Was kann ein Soldat schon tun, der außer Atem angreift?“. Deinem Mitspieler schuldest Du Ruhe und Konzentration. Wenn das bedeutet, einen Schuss abzulehnen, dann ist das immer die richtige Entscheidung.
  3. Schaue Deinem Gegner nicht in die Augen. Wir steuern unbewusst genau das an, worauf wir unseren Blick konzentrieren, in diesem Fall Kopf und Gesicht. Schaue immer dorthin, wo Du treffen möchtest – oder starrst Du beim Autofahren etwa das Hindernis an, dem Du ausweichen möchtest?
  4. Wähle Dein Ziel klug aus. Wir sind tendenziell faul und schnell zufrieden. Sei (selbst)kritisch. Hast Du diesen oder einen vergleichbaren Schuss im Training schon erfolgreich gemeistert? Mehr als einmal? Nein? Dann lasse es bleiben. Für Experimente ist das Training da. Bleibt der Gegner stehen oder duckt er sich z.B. ständig hinter einer Deckung ab, sodass die Gefahr besteht, in einer Abwärtsbewegung seinen Kopf statt seiner Brust zu treffen? Lass es bleiben. Je großflächiger wir ein Ziel wählen, desto größer ist unsere Fehler- und Streuungstoleranz. „Naja, der Pfeil war wenigstens noch drauf…“ Je kleiner Du Dein Ziel wählst, desto eher triffst Du in dessen Nähe. Du wirst merken: Auch bei etwas Streuung bist Du ziemlich nah am gewünschten Punkt. Dein Ziel ist also nicht der Spieler selbst, auch nicht der Oberkörper. Dein Ziel ist diese kleine, glänzende Metallschnalle am Gambeson. Die zweite von oben. Konzentriere Dich darauf, wähle Dein Gap und lasse los…

Vielleicht kannst Du ein paar Punkte für Dich mitnehmen. Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg beim „gezielten Training“ und schließe mit dem Gruß der Schützen im 3D-Bogensport: „Alle ins Kill!“

Du möchtest gern wissen, welche Pfeile und Bögen LARPtauglich sind und worauf es bei der Ausrüstung sonst noch so zu achten gibt, dann lies Sie unseren Artikel Play Safe: Bogenschießen im LARP durch.

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